1.1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Hypertonie

 
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“Meine Frau hat mir immer gesagt, ich sei ein Wilder. Jetzt habe ich ihr das Gegenteil bewiesen, indem ich an einer Zivilisationskrankheit erkrankt bin!”

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden oft als Zivilisationskrankheiten bezeichnet, da die Entwicklung der Zivilisation maßgeblich für ihr Auftreten verantwortlich ist.

Leider sind sie eine der häufigsten Todesursachen für Menschen über 60. Experten und Mediziner gehen davon aus, dass dieser Zustand sicherlich durch altersbedingte Veränderungen in der Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems verursacht wird, aber auch durch das Fehlen geeigneter vorbeugender Maßnahmen.
 
Hypertonie, auch Bluthochdruck genannt, ist eine chronische Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Arterien ständig erhöht ist. Der hohe Blutdruck verursacht normalerweise keine Symptome. Dies ist eine Krankheit, deren Auftreten mit zunehmendem Alter zunimmt. Es tritt bei 60-70% der älteren Menschen auf.
 

Wie misst man den Blutdruck?

Der Blutdruck wird mit einem speziellen Instrument gemessen – einem Manometer, das zwei Werte anzeigt.
 

Systolischer Blutdruck
(erster Wert)

Er zeigt, wie viel Druck Ihr Blut auf die Wände Ihrer Arterien ausübt, wenn Ihr Herz schlägt.
 

Diastolischer Blutdruck
(zweiter Wert)

Er zeigt, wie viel Druck Ihr Blut auf die Wände Ihrer Arterien ausübt, während Ihr Herz zwischen den Schlägen ruht.
 

The meaning of the blood pressure numbers:
(The five blood pressure ranges according to the American Heart Association)

table

Source: the American Heart Association www.heart.org
 

Normal

Die Blutdruckwerte unter 120 mm Hg systolischer Blutdruck und unter 80 mm Hg diastolischer Blutdruck gelten als normale Grenzwerte. Wenn die Ergebnisse in diese Kategorie fallen, halten Sie sich an gesunde Gewohnheiten, wie z. B. eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.
 

Erhöht

Erhöhter Blutdruck liegt vor, wenn die Messwerte zwischen 120 und 129 mm Hg systolisch und 80 bis 84 mm Hg diastolisch liegen. Menschen mit erhöhtem Blutdruck entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit Hypertonie, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um den Zustand zu kontrollieren.
 

Hypertonie 1. Stufe

Hypertonie 1. Stufe liegt vor, wenn der Blutdruck konstant zwischen 130-139 mm Hg systolisch oder 85-89 mm Hg diastolisch schwankt. In diesem Stadium würden die Ärzte wahrscheinlich Änderungen des Lebensstils verschreiben und erwägen Blutdruckmedikamente hinzuzufügen, je nachdem, wie hoch das Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ist.
 

Hypertonie 2. Stufe

Hypertonie der Stufe 2 liegt vor, wenn der Blutdruck stetig bei 140 mm Hg systolisch oder 90 mm Hg diastolisch oder höher schwankt. In diesem Stadium verschreiben die Ärzte wahrscheinlich eine Kombination von Medikamenten gegen Blutdruck und Änderungen des Lebensstils.
 

Hypertonische Krise

Dieser Zustand erfordert ärztliche Hilfe. Wenn Ihr Blutdruckmesswert plötzlich 180/120 mm Hg übersteigt, warten Sie fünf Minuten und messen Sie dann Ihren Blutdruck erneut. Wenn die Messwerte immer noch ungewöhnlich hoch sind, wenden Sie sich sofort an einen Arzt. Möglicherweise befinden Sie sich in einer hypertonischen Krise.
 
Wenn Ihr Blutdruck höher als 180/120 mm Hg ist und es Anzeichen für mögliche Organschäden gibt, wie z. B. Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Taubheitsgefühl/Schwäche, Sehstörungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen, warten Sie nicht, um es zu sehen, ob der Blutdruck allein abnimmt.

Die Diagnose Hypertonie muss von einem Arzt bestätigt werden.


   Welche Zahl ist die wichtiger?


Dem systolischen Blutdruck als Hauptrisikofaktor bei Menschen über 50 Jahren wird in der Regel mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Bei den meisten Menschen steigt der systolische Blutdruck mit zunehmendem Alter aufgrund zunehmender Steifheit der großen Arterien, langfristiger Plaquebildung und einer erhöhten Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen stetig an.

Erhöhter systolischer und diastolischer Blutdruck können zur Diagnose von Hypertonie herangezogen werden. Aktuellen Studien zufolge mit jedem systolischen Anstieg um 20 mmHg, bzw. 10 mmHg diastolischem Anstieg, verdoppelt sich das Risiko bei Menschen im Alter von 40 bis 89 Jahren, an koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall zu sterben.


 
Zur Überwachung des Blutdrucks sollten ältere Menschen diesen mindestens einmal täglich (vorzugsweise zu einer bestimmten Zeit) messen. Es lohnt sich, die Messungen aufzuzeichnen, damit der Arzt sie überprüfen und eine geeignete Behandlung vorschlagen kann. Es ist auch sehr wichtig, dass ältere Menschen sich regelmäßig echokardiographischen Herzuntersuchungen unterziehen, um festzustellen, wie das Herz und die Arterien funktionieren.
 

Wo liegt der Grund für Hypertonie?

Die häufigsten Ursachen für Bluthochdruck bei älteren Menschen sind:
 
   Vererbung
 
   Übergewicht oder Fettleibigkeit
 
   inadäquate Ernährung (z. B. zu hoher Kaloriengehalt, zu viel Salz in der Ernährung)
 
   Stress
 
   Mangel an körperlicher Aktivität
 
   bestimmte Krankheiten (Diabetes, vaskuläre Atherosklerose, Nierenerkrankungen, Nebennierenerkrankungen)

 

Welche sind die Symptome der Hypertonie?

Die Symptome von Hypertonie bei älteren Menschen können folgende sein:
 
   Schwindel (tritt morgens nach dem Aufstehen oder tagsüber, sowie bei körperlicher Anstrengung auf)
 
   Kopfschmerzen (meist im Hinterkopf)
 
   Tinnitus (kann zu unterschiedlichen Tageszeiten auftreten, bei manchen Menschen beginnt er morgens, bei anderen nur am Nachmittag)
 
   Herzklopfen (tritt am häufigsten zu verschiedenen Tageszeiten auf, selten nachts, hört nach kurzer Zeit auf – von mehreren bis zehn Minuten)
 
   Hitzewallungen
 
   starkes Schwitzen
 
   Erstickung
 
   Rötungen im Gesicht und rund um das Dekolleté

 

Behandlung und Vorbeugung

Für ältere Menschen, die an Hypertonie leiden, ist eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen eine angemessene Ruhe. Die Entspannung und der Schlaf helfen, Stress abzubauen, der sich negativ auf den Blutdruck auswirkt. Ein wichtiges Element der Prävention ist eine gesunde Ernährung. Körperliche Aktivität (altersgerecht) sowie geistige Unterstützung und Pflege älterer Menschen sind ebenfalls entscheidend.
 
Denken Sie daran, dass Arzneimittel gegen Hypertonie von einem Arzt verschrieben werden sollten, insbesondere wenn die ältere Person andere Arzneimittel einnimmt.

 
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